Lino Ventura

Sven K. am 3. 04. 2023

Derzeit auf dem Beistelltischchen des nachlässigen Lesers: „Lino Ventura“. Der Szenarist Arnaud Le Gouëfflec und der Zeichner Stéphane Oiry haben dem Hünen des französischen Nachkriegskinos mit einem biografischen Comic ein tolles Denkmal gesetzt. Der Stil von Szenario und Grafik ist wie Ventura: wuchtig, handwerklich sicher, dabei bescheiden, auf das Nötige reduziert und damit very vintage.

Gezeichnet wird Ventura als Mann mit der Aura eines Kaminfeuers. Lino Ventura, ein Mann, der das Showgeschäft begriffen hatte: Er sah das Ringen und Catchen völlig unironisch als seine Schauspielausbildung an.

Am Rande bemerkt: Wenn ich an Lino Ventura denke, sehe ich Lino Ventura und höre seine markante deutsche Synchronstimme Arnold Marquis immer mit.

„Lino Ventura“ ist mir Medizin, wenn mir die oberflächlich hyperventilierende Gegenwart zu sehr auf den Geist geht. Ich hole mich dann mit ein paar Seiten dieses Buchs wieder zurück auf den Boden einer verlorenen Welt. Und möchte dem nächsten Anrufer mit der Stimme von Arnold Marquis zuraunen: „Hier endet der Weg, Freundchen.“

Sach watt

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