Sven K. ★ 1. April 2025
Die Geschichte ist, was Chucks Erzählungen angeht, wahr.
Herman van Veen war ein Lieblingskünstler aus der Jugend, als sich über dreißig Jahre später die Möglichkeit bot, ihn in seinem „Wohnzimmer“, dem Amsterdamer Carré zu sehen, buchten wir kurzentschlossen Tickets und Hotel. Ein paar Wochen vor dem Gig starb Hermans langjähriger Pianist und Komponist Erik van der Wurff mit 69 an Leukämie.
Viktoria Chaplin, die jüngste Tochter von Charlie Chaplin, spielt seit Jahrzehnten mit ihrem Mann Jean-Baptiste Thierrée im Théâtre du Rond-Point das Stück „Der unsichtbare Zirkus“, vor einigen Jahren sah sie die ebenfalls verdunkelte Bühnenkante nicht, stolperte und fiel in den Zuschauerraum. Hier ein Happy End: Zwei Jahre später sahen wir die beiden mit dem Stück, das sie mit altersbedingten Änderungen (Thierrée ist 87, Viktoria 73) seit 1971 bis heute spielen.
Nicht gut aus ging es für den belgischen Rocker Arno, dessen Konzert im Pariser Trianon wir 2020, kurz vor Corona, sahen. Erst unmittelbar davor hatten wir erfahren, dass er danach seine eben erst begonnene Tour abbrechen würde, um einen Krebs zu therapieren. Während dieser Therapie und damit leider auch kurz vor seinem Tod spielte er noch zwei Alben ein, trat ein letztes Mal in seinem Wohnzimmer der Brüsseler AB auf. Salvatore Adamo überraschte ihn noch mit einem Gastauftritt, das ersehntes Duo mit Mireille Mathieu blieb ihm versagt. Immerhin virtuell singen beide auf Arnos letztem Album OPEX „La Paloma – adieu“.
All das fließt in das heuige Zwei-Bild-Comic, das einen Gastauftritt aus der Comicwelt von Asterix-Schöpfer Albert Uderzo aufwartet: Die schöne Falbala spielt die ambitionierte Violinistin.
Die Geschichte ist, was Chucks Erzählungen angeht, wahr.
Herman van Veen war ein Lieblingskünstler aus der Jugend, als sich über dreißig Jahre später die Möglichkeit bot, ihn in seinem „Wohnzimmer“, dem Amsterdamer Carré zu sehen, buchten wir kurzentschlossen Tickets und Hotel. Ein paar Wochen vor dem Gig starb Hermans langjähriger Pianist und Komponist Erik van der Wurff mit 69 an Leukämie.
Viktoria Chaplin, die jüngste Tochter von Charlie Chaplin, spielt seit Jahrzehnten mit ihrem Mann Jean-Baptiste Thierrée im Théâtre du Rond-Point das Stück „Der unsichtbare Zirkus“, vor einigen Jahren sah sie die ebenfalls verdunkelte Bühnenkante nicht, stolperte und fiel in den Zuschauerraum. Hier ein Happy End: Zwei Jahre später sahen wir die beiden mit dem Stück, das sie mit altersbedingten Änderungen (Thierrée ist 87, Viktoria 73) seit 1971 bis heute spielen.
Nicht gut aus ging es für den belgischen Rocker Arno, dessen Konzert im Pariser Trianon wir 2020, kurz vor Corona, sahen. Erst unmittelbar davor hatten wir erfahren, dass er danach seine eben erst begonnene Tour abbrechen würde, um einen Krebs zu therapieren. Während dieser Therapie und damit leider auch kurz vor seinem Tod spielte er noch zwei Alben ein, trat ein letztes Mal in seinem Wohnzimmer der Brüsseler AB auf. Salvatore Adamo überraschte ihn noch mit einem Gastauftritt, das ersehntes Duo mit Mireille Mathieu blieb ihm versagt. Immerhin virtuell singen beide auf Arnos letztem Album OPEX „La Paloma – adieu“.
All das fließt in das heuige Zwei-Bild-Comic, das einen Gastauftritt aus der Comicwelt von Asterix-Schöpfer Albert Uderzo aufwartet: Die schöne Falbala spielt die ambitionierte Violinistin.
Sven K. ★ 31. März 2025
Es tut gut, gerade nicht in Berlin zu sein. In dystopischen Zeiten I feel like a target in der Hauptstadt. Auf einer Insel unterhalb des Äquators ist dagegen immer noch Europa, aber eben nicht Kontinentaleuropa. Für einen Moment bin ich, wenn auch viel zu kurz fürs Wohlbefinden, weit weg von den allgegenwärtigen Drohgebärden der neuen Weltpolitik. Immerhin ein Lichtblick: Die rechtsradikale Marine Le Pen wurde verurteilt und darf nicht zu den nächsten Präsidentschaftswahlen in Frankreich antreten. Die russische Regierung nennt das „ein Zeichen für die Agonie der liberalen Demokratien“, wie schon Musk alles mit Demokratieversagen gleichsetzt, was nicht der globalen demokratiefeindlichen Agenda entspricht. Ich freue mich, wenn die Demokratie sich verteidigt. Es macht mir Hoffnung, die ich neben einem ordentlichen Schuss Eskapismus derzeit dringend brauche.
Währenddessen debugge und optimiere ich die ivy.de für meine Abonnentinnen und Abonnenten. Für spielerisches Stöbern in den mittlerweile hunderten Tagescomics aus IVY’S BAR gibt es jetzt eine komfortable Navigationsleiste. Mit ihrer Hilf kann man per „Zufalls-Button“ von Comic zu Comic springen und von jedem Comic aus in der Zeit linear vor und zurück surfen, man kann ganz von vorn anfangen oder sich in einem Kalender einen ganz bestimmten Comic-Tag herauspicken. Auch die Kommentarfunktion peppe ich auf. Derzeit kann all das noch etwas holprig sein – es ist Work in Progress. Und wenn ich in einer Woche fertig bin, geht es auch mit tagesaktuellen Comics weiter. Habt eine schöne Zeit! Euer Sven K.PS: Und, lieber Elon, lieber Donald, lieber Vladimir Vladimirowitsch: Ihr wisst es (und alles andere ist Gaslighting oder Propaganda), aber ich sag’s trotzdem noch mal: Die Bildung von Koalitionen (schwarz-rot gegen blau) und die Verurteilung wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder (Marine Le Pen) haben nichts mit Gesinnung zu tun, sondern eben mit gelebter (und also überhaupt nicht agonisierender) Demokratie und mit demokratischer Rechtssprechung.
Es tut gut, gerade nicht in Berlin zu sein. In dystopischen Zeiten I feel like a target in der Hauptstadt. Auf einer Insel unterhalb des Äquators ist dagegen immer noch Europa, aber eben nicht Kontinentaleuropa. Für einen Moment bin ich, wenn auch viel zu kurz fürs Wohlbefinden, weit weg von den allgegenwärtigen Drohgebärden der neuen Weltpolitik. Immerhin ein Lichtblick: Die rechtsradikale Marine Le Pen wurde verurteilt und darf nicht zu den nächsten Präsidentschaftswahlen in Frankreich antreten. Die russische Regierung nennt das „ein Zeichen für die Agonie der liberalen Demokratien“, wie schon Musk alles mit Demokratieversagen gleichsetzt, was nicht der globalen demokratiefeindlichen Agenda entspricht. Ich freue mich, wenn die Demokratie sich verteidigt. Es macht mir Hoffnung, die ich neben einem ordentlichen Schuss Eskapismus derzeit dringend brauche.
Währenddessen debugge und optimiere ich die ivy.de für meine Abonnentinnen und Abonnenten. Für spielerisches Stöbern in den mittlerweile hunderten Tagescomics aus IVY’S BAR gibt es jetzt eine komfortable Navigationsleiste. Mit ihrer Hilf kann man per „Zufalls-Button“ von Comic zu Comic springen und von jedem Comic aus in der Zeit linear vor und zurück surfen, man kann ganz von vorn anfangen oder sich in einem Kalender einen ganz bestimmten Comic-Tag herauspicken. Auch die Kommentarfunktion peppe ich auf. Derzeit kann all das noch etwas holprig sein – es ist Work in Progress. Und wenn ich in einer Woche fertig bin, geht es auch mit tagesaktuellen Comics weiter. Habt eine schöne Zeit! Euer Sven K.PS: Und, lieber Elon, lieber Donald, lieber Vladimir Vladimirowitsch: Ihr wisst es (und alles andere ist Gaslighting oder Propaganda), aber ich sag’s trotzdem noch mal: Die Bildung von Koalitionen (schwarz-rot gegen blau) und die Verurteilung wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder (Marine Le Pen) haben nichts mit Gesinnung zu tun, sondern eben mit gelebter (und also überhaupt nicht agonisierender) Demokratie und mit demokratischer Rechtssprechung.
Sven K. ★ 11. März 2025
„Wo nimmst Du eigentlich immer die Ideen her?“ – diese Frage gehört zum Zeichnerdasein wie Ketchup-Majo auf eine ordentliche Portion Pommes. Und natürlich antworte ich auf alle Fragen, so gern wie ich eine ordentliche Portion Pommes Schranke in maximal zwei Minuten inhaliere. Hier meine Notizen zu den Strips der Woche 50. Viel Spaß dabei, damit! Und neue Fragen gern in die Kommentare!
Seufz. Ächz. Stöhn. Zwei „politische“ Cartoons in Ivy’s Bar diese Woche. Eigentlich möchte ich so konsensuell wie Garfield oder die Peanuts sein, aber immer schaffe ich das nicht. Es gab eine Zeit, da war es unvorstellbar, dass dumme und/oder bösartige Menschen Regierungschefs werden. Um das zu gewährleisten, gab es das Völkerrecht, Landesverfassungen und weit davor das, was man den gesunden Menschenverstand nennt: Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Es gab einen Respekt vor Intelligenz. Andererseits war es kein Armutszeugnis, nicht zu den Nobelpreisgewinnern zu gehören. Das ist vorbei. Respekt vor Intelligenz ist futsch. Bullies und dumme Menschen sind überall an der Macht oder kurz davor. Ihre Wähler sind noch nicht die meisten, aber sie stellen Mehrheiten. Demokraten werden verleumdet und ermordet, geraten ins Hintertreffen. Es ist schwer, den Mut nicht zu verlieren. Ich setze dem Irrsinn Comics entgegen, weil es etwas ist, was ich kann. Um denen Mut zu machen, die wirklich effektiv kämpfen können gegen das eindeutig zu viel an dem, was der Goldrand-Opportunist Mark Zuckerberg „nötige maskuline Energie“ nennt. Ich hätte nichts dagegen, wenn alle oder zumindest die paar ihr-wisst-schon-welche-ich-meine-männlichen-Regenten und ihre Stellvertreter gerade mal tot umfielen und durch Robert Habeck oder durch Frauen ersetzt würden (gut, durch alle Frauen außer rechtsradikalen Dummbratzen wie Weidel oder Marine Le Pen, die Serge Gainsbourg schon in den 1980ern kraft seiner maskulinen Energie bestätigte, unfickbar — „pas tirable“ — zu sein). Wie gesagt: Seufz. Ächz. Stöhn.
Ich bin im Rheinland aufgewachsen, Karneval gehört für mich zum Jahr wie Weihnachten und Sommerferien. Als nachtaktiver Kreativer finde ich an der „fünften Jahreszeit“ toll, dass man auch nach durchzeichneter Nacht um vier Uhr morgens noch in eine Kneipe feiern gehen kann, weil es da in der Woche des Straßenkarnevals mehr zu bieten gibt als die sonst üblichen drei Schnapsleichen, die am Tresen schlafen. Trotzdem geht auch zu Karneval in Köln niemand als Donald Duck in die Kneipe. Raus schon eher.
Eine Grundidee von Ivy’s Bar ist, dass es der Club oder die Stammkneipe ist, in die Comicfiguren zwischen zwei Panels gehen. So packe ich mir immer wieder für zwei Kästchen den Stil eines Kollegen drauf. Wie ein Unterschriftenfälscher übe ich den jeweiligen Strich, bis ich den richtigen Pinsel- oder Federschwung draufhabe. An Obelix habe ich fast einen kompletten Nachmittag gesessen. Sein Zeichner Albert Uderzo war ein Ausnahmezeichner. Er war so virtuos, dass man jeder Zeichnung seiner Figuren, die nicht er gezeichnet hat, das sofort ansieht. Auch meinem Obelix sieht man an, dass es kein Uderzo ist, obwohl ich ihn quasi durchgepaust habe. Wie das sein kann, wird vorstellbar, wenn man sich bewusst macht, dass Uderzo alles nicht wie viele Kollegen mit der Zeichenfeder, sondern mit einem Pinsel gezeichnet hat. Während Nichtzeichner mit Pinseln im Kunstunterricht nur plumpes Gekleckse hinbekommen, legte Uderzo mit feinen Borsten eine solche Strichsicherheit und Detailtreue an den Tag, die selbst seine Zeichenkumpels nicht mal mit der Feder zu Papier brachten. Schade, dass er jetzt mit seinem Comichelden Umpah-Pah die ewigen Jagdgründe bevölkert. Einen Obelix könnten wir gerade gut gebrauchen in der Welt der Vernünftigen, die auf die Größe eines kleinen gallischen Dorfes geschrumpft scheint. Beim Teutates.
Grummel, grummel! Da ist ja schon wieder ein politischer Tagescomic. Ja, es nagt an mir, dass vernünftige Menschen komplett untergehen oder niedergemacht werden, während hässliche Menschen ins Rampenlicht gehievt werden, wenn sie da nicht längst sind. Sympathische Menschen, die zukunftsorientierte Politik geduldig, verständlich und sympathisch erklären, werden von politischen Gegnern auf Pöbelniveau demontiert. Gewählt werden dagegen erklärte, offensichtliche Interessenvertreter eines Staates von vorgestern (Verbrenner-, Gas- und Kernkraft-Lobbyisten), die politische Gegner nicht etwa inhaltlich stellen, sondern gleich testosteronbesoffen als „Spinner, die nicht mehr alle Tassen im Schrank haben“ diffamieren und bereits Neofaschisten die Stiefel geleckt haben. Währenddessen regieren jenseits des „großen, wunderschönen Ozeans“ Dilettanten, die transgene Mäuse für Transgender-Mäuse halten und sich auf der offiziellen Website der Regierung über „Erfolge, größer als 100 %“ freuen. Wer dagegen mahnt, wird ignoriert oder mundtot gemacht – mit Waffen, Gift und Geld. So ist man einsam oder tot. So. Und daraus und vor diesem Hintergrund zeichnen wir jetzt ein lustiges Comic. Seufz. Spotz. Heul.
Zum Abschluss der Woche und ausnahmsweise auch mal an einem Samstag ein Tagesstrip, der einfach nur über zwei Panels menschelt und eine visuelle Pointe hat. Dafür wurde die Bar sogar nach links und rechts erweitert – um eine hübsche Betonmauer mit Rissen.
„Wo nimmst Du eigentlich immer die Ideen her?“ – diese Frage gehört zum Zeichnerdasein wie Ketchup-Majo auf eine ordentliche Portion Pommes. Und natürlich antworte ich auf alle Fragen, so gern wie ich eine ordentliche Portion Pommes Schranke in maximal zwei Minuten inhaliere. Hier meine Notizen zu den Strips der Woche 50. Viel Spaß dabei, damit! Und neue Fragen gern in die Kommentare!
Seufz. Ächz. Stöhn. Zwei „politische“ Cartoons in Ivy’s Bar diese Woche. Eigentlich möchte ich so konsensuell wie Garfield oder die Peanuts sein, aber immer schaffe ich das nicht. Es gab eine Zeit, da war es unvorstellbar, dass dumme und/oder bösartige Menschen Regierungschefs werden. Um das zu gewährleisten, gab es das Völkerrecht, Landesverfassungen und weit davor das, was man den gesunden Menschenverstand nennt: Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Es gab einen Respekt vor Intelligenz. Andererseits war es kein Armutszeugnis, nicht zu den Nobelpreisgewinnern zu gehören. Das ist vorbei. Respekt vor Intelligenz ist futsch. Bullies und dumme Menschen sind überall an der Macht oder kurz davor. Ihre Wähler sind noch nicht die meisten, aber sie stellen Mehrheiten. Demokraten werden verleumdet und ermordet, geraten ins Hintertreffen. Es ist schwer, den Mut nicht zu verlieren. Ich setze dem Irrsinn Comics entgegen, weil es etwas ist, was ich kann. Um denen Mut zu machen, die wirklich effektiv kämpfen können gegen das eindeutig zu viel an dem, was der Goldrand-Opportunist Mark Zuckerberg „nötige maskuline Energie“ nennt. Ich hätte nichts dagegen, wenn alle oder zumindest die paar ihr-wisst-schon-welche-ich-meine-männlichen-Regenten und ihre Stellvertreter gerade mal tot umfielen und durch Robert Habeck oder durch Frauen ersetzt würden (gut, durch alle Frauen außer rechtsradikalen Dummbratzen wie Weidel oder Marine Le Pen, die Serge Gainsbourg schon in den 1980ern kraft seiner maskulinen Energie bestätigte, unfickbar — „pas tirable“ — zu sein). Wie gesagt: Seufz. Ächz. Stöhn.
Ich bin im Rheinland aufgewachsen, Karneval gehört für mich zum Jahr wie Weihnachten und Sommerferien. Als nachtaktiver Kreativer finde ich an der „fünften Jahreszeit“ toll, dass man auch nach durchzeichneter Nacht um vier Uhr morgens noch in eine Kneipe feiern gehen kann, weil es da in der Woche des Straßenkarnevals mehr zu bieten gibt als die sonst üblichen drei Schnapsleichen, die am Tresen schlafen. Trotzdem geht auch zu Karneval in Köln niemand als Donald Duck in die Kneipe. Raus schon eher.
Eine Grundidee von Ivy’s Bar ist, dass es der Club oder die Stammkneipe ist, in die Comicfiguren zwischen zwei Panels gehen. So packe ich mir immer wieder für zwei Kästchen den Stil eines Kollegen drauf. Wie ein Unterschriftenfälscher übe ich den jeweiligen Strich, bis ich den richtigen Pinsel- oder Federschwung draufhabe. An Obelix habe ich fast einen kompletten Nachmittag gesessen. Sein Zeichner Albert Uderzo war ein Ausnahmezeichner. Er war so virtuos, dass man jeder Zeichnung seiner Figuren, die nicht er gezeichnet hat, das sofort ansieht. Auch meinem Obelix sieht man an, dass es kein Uderzo ist, obwohl ich ihn quasi durchgepaust habe. Wie das sein kann, wird vorstellbar, wenn man sich bewusst macht, dass Uderzo alles nicht wie viele Kollegen mit der Zeichenfeder, sondern mit einem Pinsel gezeichnet hat. Während Nichtzeichner mit Pinseln im Kunstunterricht nur plumpes Gekleckse hinbekommen, legte Uderzo mit feinen Borsten eine solche Strichsicherheit und Detailtreue an den Tag, die selbst seine Zeichenkumpels nicht mal mit der Feder zu Papier brachten. Schade, dass er jetzt mit seinem Comichelden Umpah-Pah die ewigen Jagdgründe bevölkert. Einen Obelix könnten wir gerade gut gebrauchen in der Welt der Vernünftigen, die auf die Größe eines kleinen gallischen Dorfes geschrumpft scheint. Beim Teutates.
Grummel, grummel! Da ist ja schon wieder ein politischer Tagescomic. Ja, es nagt an mir, dass vernünftige Menschen komplett untergehen oder niedergemacht werden, während hässliche Menschen ins Rampenlicht gehievt werden, wenn sie da nicht längst sind. Sympathische Menschen, die zukunftsorientierte Politik geduldig, verständlich und sympathisch erklären, werden von politischen Gegnern auf Pöbelniveau demontiert. Gewählt werden dagegen erklärte, offensichtliche Interessenvertreter eines Staates von vorgestern (Verbrenner-, Gas- und Kernkraft-Lobbyisten), die politische Gegner nicht etwa inhaltlich stellen, sondern gleich testosteronbesoffen als „Spinner, die nicht mehr alle Tassen im Schrank haben“ diffamieren und bereits Neofaschisten die Stiefel geleckt haben. Währenddessen regieren jenseits des „großen, wunderschönen Ozeans“ Dilettanten, die transgene Mäuse für Transgender-Mäuse halten und sich auf der offiziellen Website der Regierung über „Erfolge, größer als 100 %“ freuen. Wer dagegen mahnt, wird ignoriert oder mundtot gemacht – mit Waffen, Gift und Geld. So ist man einsam oder tot. So. Und daraus und vor diesem Hintergrund zeichnen wir jetzt ein lustiges Comic. Seufz. Spotz. Heul.
Zum Abschluss der Woche und ausnahmsweise auch mal an einem Samstag ein Tagesstrip, der einfach nur über zwei Panels menschelt und eine visuelle Pointe hat. Dafür wurde die Bar sogar nach links und rechts erweitert – um eine hübsche Betonmauer mit Rissen.
Sven K. ★ 6. September 2024
Huhu, Ivy-Scrollies :-) Yo. Mir wurde eingebläut, ich solle nicht betteln. Deswegen zeichne ich Euch fünf Tage die Woche Comix, auch für umme. In erster Linie, weil ich das lieber mache, als alles andere. Deswegen würde ich auch gern davon leben können und dafür brauche ich zweitausend Abonnenten à sechs Euro im Monat. Die ich einfach nicht zusammenbekomme, weil ich Doof niemand zwinge und einfach immer weiterzeichne. Auch wenn niemand watt in den Hut wirft. Sagt mir, dass ich doof bin – ich bin Einiges gewohnt: Insta gibt mir schon keine Reichweite, wenn ich nicht dauernd Werbung schalte. Aber, Mist, ich wollte ja nicht betteln. Viel Spaß mit dem heutigen Strip. Und für den Tip, also falls doch …
Huhu, Ivy-Scrollies :-) Yo. Mir wurde eingebläut, ich solle nicht betteln. Deswegen zeichne ich Euch fünf Tage die Woche Comix, auch für umme. In erster Linie, weil ich das lieber mache, als alles andere. Deswegen würde ich auch gern davon leben können und dafür brauche ich zweitausend Abonnenten à sechs Euro im Monat. Die ich einfach nicht zusammenbekomme, weil ich Doof niemand zwinge und einfach immer weiterzeichne. Auch wenn niemand watt in den Hut wirft. Sagt mir, dass ich doof bin – ich bin Einiges gewohnt: Insta gibt mir schon keine Reichweite, wenn ich nicht dauernd Werbung schalte. Aber, Mist, ich wollte ja nicht betteln. Viel Spaß mit dem heutigen Strip. Und für den Tip, also falls doch …
Sven K. ★ 9. August 2024
Zeichner on the road. Im Urlaub in Honfleur ist die Umgebung überwältigend und das Netz nicht der Rede wert. Wieder analog zeichnen. Skizzenbuch. Tuschestift. Ob da was anders sei, als beim digitalen Zeichnen, fragt die Freundin. „Ja“, sag ich, „der Pinselstift hat keinen ,zurück’-Knopf“.
Tatsächlich lern ich, wieder zu zeichnen, wie Miles Davis Trompete spielte – Herbie Hancock beschreibt das, als er erzählt, wie er sich in einer Session mit Miles verspielt hatte. Er war überzeugt, Miles würde ihn nach dem Gig komplett zur Sau machen. Tatsächlich spielte er nach dem „falschen“ Ton eine Kadenz, die aus dem „falschen“ einen richtigen Ton machte. Hancock lacht: „Miles urteilte nicht; er nahm alles an und machte es durch sein Spiel zu etwas Wertvollem.“
Beim analogen Zeichnen lern ich wieder, jeden Klecks anzunehmen. Macht Spaß. Wie ich hoffte.
Zeichner on the road. Im Urlaub in Honfleur ist die Umgebung überwältigend und das Netz nicht der Rede wert. Wieder analog zeichnen. Skizzenbuch. Tuschestift. Ob da was anders sei, als beim digitalen Zeichnen, fragt die Freundin. „Ja“, sag ich, „der Pinselstift hat keinen ,zurück’-Knopf“.
Tatsächlich lern ich, wieder zu zeichnen, wie Miles Davis Trompete spielte – Herbie Hancock beschreibt das, als er erzählt, wie er sich in einer Session mit Miles verspielt hatte. Er war überzeugt, Miles würde ihn nach dem Gig komplett zur Sau machen. Tatsächlich spielte er nach dem „falschen“ Ton eine Kadenz, die aus dem „falschen“ einen richtigen Ton machte. Hancock lacht: „Miles urteilte nicht; er nahm alles an und machte es durch sein Spiel zu etwas Wertvollem.“
Beim analogen Zeichnen lern ich wieder, jeden Klecks anzunehmen. Macht Spaß. Wie ich hoffte.
Sven K. ★ 25. Mai 2024
Heute gibt es ein Vintage-Ivy-Comic, aus Gründen: Der Piratabus ist nicht mehr.
Der Piratabus auf Formentera war die südlichste kölsche Kneipe der Welt. Nicht Kölsch-Kneipe, denn das in Köln beliebte Obergärige gab es nur, wenn Freunde ein Fässchen mitbrachten. Nein, kölsche Kneipe, weil, die Chefin war aus Köln und hatte die Bude mit ihrem spanischen Lover gegründet. Wenn ich das Internet richtig lese, starb der Piratabus letzten Monat einen kölschen Tod: Dead by Klüngel – undurchsichtige Konzessionsvergaben killten die beliebte Strandbar der kleinsten Baleareninsel nach über vierzig Betriebsjahren. Ich selbst war (schluck!) vor fast zwanzig Jahren, in 2003, zuletzt dort, im letzten Jahr, bevor das Eigner-Founder-Dreamteam Edith und Pascual, die Geschäftsführung an gute Freunde abgaben, um nach Jahrzehnten Thekendienst noch etwas Leben zu leben.
Als ich in 2000 zum ersten Mal an der Pirata-Theke stand, fühlte ich mich gleich zu Hause: wäre meine damalige Exfrau nicht dagewesen, alles wäre perfekt gewesen (dringender Rat an alle Menschen in unglücklichen Beziehungen: trennt Euch! Sofort, wenn ihr es merkt!). Ich lernte am Piratabus den Zeichner-Kollegen Chris Heise kennen, der untervögelte Comics im Don-Martin-Stil zeichnete und der der Erste war, der mich sah und sagte: „Waaas? DU bist Sven K., der Ivy-Zeichner?“ und der mir dann einen Hierbas ausgab, der Beginn eines von mehreren denkwürdigen Besäufnissen.
An der Theke des Piratabus entstanden unzählige IVY-Comics. Vor zwanzig Jahren. Ja. Ivy ist wie DAS PHANTOM: Sie ist die wandelnde Barfrau, die niemals stirbt 😎 Als ich in Ediths Facebook-Post das Abschiedsfoto vom Piratabus sah, bin ich sofort in die Kisten gestiegen und hab die Comics gesucht, die ich damas am Bus bei Hierbas und San Miguel gezeichnet habe. Eins hab ich euch hier rausgesucht. Voilà. Wollt ihr mehr?
Heute gibt es ein Vintage-Ivy-Comic, aus Gründen: Der Piratabus ist nicht mehr.
Der Piratabus auf Formentera war die südlichste kölsche Kneipe der Welt. Nicht Kölsch-Kneipe, denn das in Köln beliebte Obergärige gab es nur, wenn Freunde ein Fässchen mitbrachten. Nein, kölsche Kneipe, weil, die Chefin war aus Köln und hatte die Bude mit ihrem spanischen Lover gegründet. Wenn ich das Internet richtig lese, starb der Piratabus letzten Monat einen kölschen Tod: Dead by Klüngel – undurchsichtige Konzessionsvergaben killten die beliebte Strandbar der kleinsten Baleareninsel nach über vierzig Betriebsjahren. Ich selbst war (schluck!) vor fast zwanzig Jahren, in 2003, zuletzt dort, im letzten Jahr, bevor das Eigner-Founder-Dreamteam Edith und Pascual, die Geschäftsführung an gute Freunde abgaben, um nach Jahrzehnten Thekendienst noch etwas Leben zu leben.
Als ich in 2000 zum ersten Mal an der Pirata-Theke stand, fühlte ich mich gleich zu Hause: wäre meine damalige Exfrau nicht dagewesen, alles wäre perfekt gewesen (dringender Rat an alle Menschen in unglücklichen Beziehungen: trennt Euch! Sofort, wenn ihr es merkt!). Ich lernte am Piratabus den Zeichner-Kollegen Chris Heise kennen, der untervögelte Comics im Don-Martin-Stil zeichnete und der der Erste war, der mich sah und sagte: „Waaas? DU bist Sven K., der Ivy-Zeichner?“ und der mir dann einen Hierbas ausgab, der Beginn eines von mehreren denkwürdigen Besäufnissen.
An der Theke des Piratabus entstanden unzählige IVY-Comics. Vor zwanzig Jahren. Ja. Ivy ist wie DAS PHANTOM: Sie ist die wandelnde Barfrau, die niemals stirbt 😎 Als ich in Ediths Facebook-Post das Abschiedsfoto vom Piratabus sah, bin ich sofort in die Kisten gestiegen und hab die Comics gesucht, die ich damas am Bus bei Hierbas und San Miguel gezeichnet habe. Eins hab ich euch hier rausgesucht. Voilà. Wollt ihr mehr?
Sven K. ★ 19. Mai 2024
1978. Charles Bukowski grinst breit in die Kamera: „Okay! Then, where are the whorehouses?“ Mit diesen Worten steigt der Underground-Autor nach einer Rundfahrt durch den Hamburger Hafen von einer wild schaukelnden Schaluppe. Hank, der mit seiner Strickmütze, dem zerfurchten Gesicht und Dreitagebart selbst als Hafenarbeiter durchgeht, ist nicht mal sechzig, sieht aus wie achtzig und hat beste Laune.
„Berühmt nach dem Tod? Nein. Ich wollte gut genug schreiben, um die Miete zu bezahlen und was zu trinken zu haben. Ich hatte das Gefühl, dass ich im Vergleich zu den anderen gut schreiben konnte, aber ich knüpfte keine Erwartungen daran. Ich wollte überleben, das nackte Überleben.“ Charles Bukowski
Abends liest er vor hunderten Fans und einigen Zwischenrufern, die man heute Hater nennen würde. Er liest kurze Texte, Fragmente, Gedichte, die vor gelebtem Leben und viel, viel Humor triefen. Zwischendurch zündet er hustend eine Zigarette nach der anderen an, mit deren Qualm er sich einhüllt, als seien es Nebelkerzen. Nach dem soundsovielten Zwischenrufer sagt er nur halb ironisch, er wisse nicht, ob das eine sehr lange Lesung werden würde. Als eine neue Flasche Wein gereicht wird, entkorkt er sie zufrieden schmatzend und sagt, na, das sähe wohl doch nach einer längeren Lesung aus.
Das Publikum, im Anschluss an die Lesung befragt, spricht darüber, dass Bukowski über Sex und Suff spricht. Es spricht nicht darüber, dass er vom Leben erzählt. Und hat damit ein Problem, das deutsches Publikum bis heute hat. Deutsches Publikum ist völlig immun gegen die Tatsache, dass, was man erzählt und wie man es erzählt, völlig wumpe ist; dass es die Geschichte ist, die etwas interessant macht. Deswegen wird in Deutschland gern völlig belangloses Zeug veröffentlicht, Zeug, das nichts erzählt, denn die Leute bepissen sich schon vor Lachen, wenn nur jemand eine Flasche Bier aufmacht und „Titten“ sagt.
Dabei ist es so schön, wenn Sex, Suff und eine schöne Geschichte eins sind.
1978. Charles Bukowski grinst breit in die Kamera: „Okay! Then, where are the whorehouses?“ Mit diesen Worten steigt der Underground-Autor nach einer Rundfahrt durch den Hamburger Hafen von einer wild schaukelnden Schaluppe. Hank, der mit seiner Strickmütze, dem zerfurchten Gesicht und Dreitagebart selbst als Hafenarbeiter durchgeht, ist nicht mal sechzig, sieht aus wie achtzig und hat beste Laune.
„Berühmt nach dem Tod? Nein. Ich wollte gut genug schreiben, um die Miete zu bezahlen und was zu trinken zu haben. Ich hatte das Gefühl, dass ich im Vergleich zu den anderen gut schreiben konnte, aber ich knüpfte keine Erwartungen daran. Ich wollte überleben, das nackte Überleben.“ Charles Bukowski
Abends liest er vor hunderten Fans und einigen Zwischenrufern, die man heute Hater nennen würde. Er liest kurze Texte, Fragmente, Gedichte, die vor gelebtem Leben und viel, viel Humor triefen. Zwischendurch zündet er hustend eine Zigarette nach der anderen an, mit deren Qualm er sich einhüllt, als seien es Nebelkerzen. Nach dem soundsovielten Zwischenrufer sagt er nur halb ironisch, er wisse nicht, ob das eine sehr lange Lesung werden würde. Als eine neue Flasche Wein gereicht wird, entkorkt er sie zufrieden schmatzend und sagt, na, das sähe wohl doch nach einer längeren Lesung aus.
Das Publikum, im Anschluss an die Lesung befragt, spricht darüber, dass Bukowski über Sex und Suff spricht. Es spricht nicht darüber, dass er vom Leben erzählt. Und hat damit ein Problem, das deutsches Publikum bis heute hat. Deutsches Publikum ist völlig immun gegen die Tatsache, dass, was man erzählt und wie man es erzählt, völlig wumpe ist; dass es die Geschichte ist, die etwas interessant macht. Deswegen wird in Deutschland gern völlig belangloses Zeug veröffentlicht, Zeug, das nichts erzählt, denn die Leute bepissen sich schon vor Lachen, wenn nur jemand eine Flasche Bier aufmacht und „Titten“ sagt.
Dabei ist es so schön, wenn Sex, Suff und eine schöne Geschichte eins sind.
Sven K. ★ 25. April 2024
Heute ist der 97. Geburtstag von Albert Uderzo. der vor fünf Jahren gestorbene Zeichner erfand 1959 mit dem Autor René Goscinny die bis heute weltbekannte Comicfigur Asterix. Gemeinsam schnitzten die beiden bis zu Goscinnys viel zu frühem Tod 1977 vierundzwanzig Asterix-Alben, also mitunter bis zu zwei opulente 48-Seiter pro Jahr.
Kollegen wie André Franquin, der Schöpfer von Gaston, bewunderten Uderzo als zeichnerisches Ausnahmetalent: scheinbar mühelos zeichnete er pro Woche bis zu sieben Seiten in Asterix-Qualität. hochachtung galt seiner Technik: Er war im realistischen Comic so sehr zu Hause wie im Cartoonstil und außerdem, was nicht nur den Zeichnerkollegen Morris, Erfinder von Lucky Luke, beeindruckte, ein sicherer Karikaturist.
Uderzo war nebenbei ein kontroverser Kauz. beispielweise investierte er, während die Kollegen mit der ’68er-Revolte kokettierten, seine Asterix-Gewinne in eine Ferrari-Sammlung.
Wer den Mann (ein wenig) begreifen will, ist mit dem Interviewband des französischen Schriftstellers, Schauspielers, Regisseurs und Comic-Spezialisten Numa Sadoul fantastisch bedient.
Heute ist der 97. Geburtstag von Albert Uderzo. der vor fünf Jahren gestorbene Zeichner erfand 1959 mit dem Autor René Goscinny die bis heute weltbekannte Comicfigur Asterix. Gemeinsam schnitzten die beiden bis zu Goscinnys viel zu frühem Tod 1977 vierundzwanzig Asterix-Alben, also mitunter bis zu zwei opulente 48-Seiter pro Jahr.
Kollegen wie André Franquin, der Schöpfer von Gaston, bewunderten Uderzo als zeichnerisches Ausnahmetalent: scheinbar mühelos zeichnete er pro Woche bis zu sieben Seiten in Asterix-Qualität. hochachtung galt seiner Technik: Er war im realistischen Comic so sehr zu Hause wie im Cartoonstil und außerdem, was nicht nur den Zeichnerkollegen Morris, Erfinder von Lucky Luke, beeindruckte, ein sicherer Karikaturist.
Uderzo war nebenbei ein kontroverser Kauz. beispielweise investierte er, während die Kollegen mit der ’68er-Revolte kokettierten, seine Asterix-Gewinne in eine Ferrari-Sammlung.
Wer den Mann (ein wenig) begreifen will, ist mit dem Interviewband des französischen Schriftstellers, Schauspielers, Regisseurs und Comic-Spezialisten Numa Sadoul fantastisch bedient.
Sven K. ★ 5. Januar 2024
Gerade hab ich meinen Twitter-Account @ivysbar stillgelegt. Ich finde es so bitter, dass es reicht, wenn man als Mega-Arschloch viel Kohle hat, dass man etwas Wunderbares in Grund und Boden reiten kann.
Ich bin jetzt sicher einer der Cartoonisten mit der übersichtlichsten organischen Reichweite hierzulande –und ich arbeite weiter mit viel Spaß daran, das zu ändern – aber eben nicht mehr in Muskistan mit seiner onlinepublizistischen Spezialaktion.
Wer bei „X“ sein Publikum sucht, für was auch immer, unterstützt reaktionäre Arschlöcher und macht, gewollt oder nicht, ein politisches Statement und kein gutes.
Wer auf „X“ publiziert, schafft ein Publikum für alles, was nicht freundlich ist. So opportunistisch werden Ivy und ich in diesem Leben nicht mehr.
Verfolgt Ivy gerne hier:
Gerade hab ich meinen Twitter-Account @ivysbar stillgelegt. Ich finde es so bitter, dass es reicht, wenn man als Mega-Arschloch viel Kohle hat, dass man etwas Wunderbares in Grund und Boden reiten kann.
Ich bin jetzt sicher einer der Cartoonisten mit der übersichtlichsten organischen Reichweite hierzulande –und ich arbeite weiter mit viel Spaß daran, das zu ändern – aber eben nicht mehr in Muskistan mit seiner onlinepublizistischen Spezialaktion.
Wer bei „X“ sein Publikum sucht, für was auch immer, unterstützt reaktionäre Arschlöcher und macht, gewollt oder nicht, ein politisches Statement und kein gutes.
Wer auf „X“ publiziert, schafft ein Publikum für alles, was nicht freundlich ist. So opportunistisch werden Ivy und ich in diesem Leben nicht mehr.
Verfolgt Ivy gerne hier:
Sven K. ★ 4. Dezember 2023
Heute vor sieben Jahren hat das Universum beschlossen, dass Marcel Gotlieb, Sohn von Ervin und Régine, genannt Gotlib, den Planeten zu verlassen habe. Wie schön, dass der Zeichner bockig beschlossen hat, zu bleiben – mittels seiner Bibliographie, mittels seinem Baby @fluide_glacial und seiner Tochter Ariane, die hier auf Insta seinen offiziellen Account @gotlib_compte_officiel ins Leben rief, auf dem sie das Leben und Werk ihres Vaters feiert. Rhââ, lovely!!!
Heute vor sieben Jahren hat das Universum beschlossen, dass Marcel Gotlieb, Sohn von Ervin und Régine, genannt Gotlib, den Planeten zu verlassen habe. Wie schön, dass der Zeichner bockig beschlossen hat, zu bleiben – mittels seiner Bibliographie, mittels seinem Baby @fluide_glacial und seiner Tochter Ariane, die hier auf Insta seinen offiziellen Account @gotlib_compte_officiel ins Leben rief, auf dem sie das Leben und Werk ihres Vaters feiert. Rhââ, lovely!!!
Sven K. ★ 31. Oktober 2023
Sven K. ★ 27. September 2023
Negroni ein Verwandter von Johnny Walker? Nu, im übertragenen Sinne: Negroni ließ mit Gin wirkungsverstärkten Wermut mit Bitters mischen, die Familie Walker mischte schottische Whiskys, damit das Produkt des Hauses immer gleich schmeckte. Der Erfinder des Negroni, Graf Camillo Negroni, wanderte in den 1880ern in die USA aus und lernte dort auf Eis mit Bitters gemischten Wermut kennen. Johnny Walker ist erst 1857 mit dem Angel’s Share in den Himmel ausgewandert und hat, soweit ich weiß, bis dahin seine Heimatstadt Kilmarnock nicht verlassen. Ich verlasse mein Homeoffice auch nur selten und halte mich an den Hinweis eines engen Freundes von Camillo Negroni, der dem Grafen riet: „My dear Negroni, you must not take more than 20 Negroni a day!“ Wen einem so viel Gutes wird beschert … – aber das ist eine andere Geschichte.
Negroni ein Verwandter von Johnny Walker? Nu, im übertragenen Sinne: Negroni ließ mit Gin wirkungsverstärkten Wermut mit Bitters mischen, die Familie Walker mischte schottische Whiskys, damit das Produkt des Hauses immer gleich schmeckte. Der Erfinder des Negroni, Graf Camillo Negroni, wanderte in den 1880ern in die USA aus und lernte dort auf Eis mit Bitters gemischten Wermut kennen. Johnny Walker ist erst 1857 mit dem Angel’s Share in den Himmel ausgewandert und hat, soweit ich weiß, bis dahin seine Heimatstadt Kilmarnock nicht verlassen. Ich verlasse mein Homeoffice auch nur selten und halte mich an den Hinweis eines engen Freundes von Camillo Negroni, der dem Grafen riet: „My dear Negroni, you must not take more than 20 Negroni a day!“ Wen einem so viel Gutes wird beschert … – aber das ist eine andere Geschichte.
Sven K. ★ 1. April 2025
Die Geschichte ist, was Chucks Erzählungen angeht, wahr.
Herman van Veen war ein Lieblingskünstler aus der Jugend, als sich über dreißig Jahre später die Möglichkeit bot, ihn in seinem „Wohnzimmer“, dem Amsterdamer Carré zu sehen, buchten wir kurzentschlossen Tickets und Hotel. Ein paar Wochen vor dem Gig starb Hermans langjähriger Pianist und Komponist Erik van der Wurff mit 69 an Leukämie.
Viktoria Chaplin, die jüngste Tochter von Charlie Chaplin, spielt seit Jahrzehnten mit ihrem Mann Jean-Baptiste Thierrée im Théâtre du Rond-Point das Stück „Der unsichtbare Zirkus“, vor einigen Jahren sah sie die ebenfalls verdunkelte Bühnenkante nicht, stolperte und fiel in den Zuschauerraum. Hier ein Happy End: Zwei Jahre später sahen wir die beiden mit dem Stück, das sie mit altersbedingten Änderungen (Thierrée ist 87, Viktoria 73) seit 1971 bis heute spielen.
Nicht gut aus ging es für den belgischen Rocker Arno, dessen Konzert im Pariser Trianon wir 2020, kurz vor Corona, sahen. Erst unmittelbar davor hatten wir erfahren, dass er danach seine eben erst begonnene Tour abbrechen würde, um einen Krebs zu therapieren. Während dieser Therapie und damit leider auch kurz vor seinem Tod spielte er noch zwei Alben ein, trat ein letztes Mal in seinem Wohnzimmer der Brüsseler AB auf. Salvatore Adamo überraschte ihn noch mit einem Gastauftritt, das ersehntes Duo mit Mireille Mathieu blieb ihm versagt. Immerhin virtuell singen beide auf Arnos letztem Album OPEX „La Paloma – adieu“.
All das fließt in das heuige Zwei-Bild-Comic, das einen Gastauftritt aus der Comicwelt von Asterix-Schöpfer Albert Uderzo aufwartet: Die schöne Falbala spielt die ambitionierte Violinistin.
Die Geschichte ist, was Chucks Erzählungen angeht, wahr.
Herman van Veen war ein Lieblingskünstler aus der Jugend, als sich über dreißig Jahre später die Möglichkeit bot, ihn in seinem „Wohnzimmer“, dem Amsterdamer Carré zu sehen, buchten wir kurzentschlossen Tickets und Hotel. Ein paar Wochen vor dem Gig starb Hermans langjähriger Pianist und Komponist Erik van der Wurff mit 69 an Leukämie.
Viktoria Chaplin, die jüngste Tochter von Charlie Chaplin, spielt seit Jahrzehnten mit ihrem Mann Jean-Baptiste Thierrée im Théâtre du Rond-Point das Stück „Der unsichtbare Zirkus“, vor einigen Jahren sah sie die ebenfalls verdunkelte Bühnenkante nicht, stolperte und fiel in den Zuschauerraum. Hier ein Happy End: Zwei Jahre später sahen wir die beiden mit dem Stück, das sie mit altersbedingten Änderungen (Thierrée ist 87, Viktoria 73) seit 1971 bis heute spielen.
Nicht gut aus ging es für den belgischen Rocker Arno, dessen Konzert im Pariser Trianon wir 2020, kurz vor Corona, sahen. Erst unmittelbar davor hatten wir erfahren, dass er danach seine eben erst begonnene Tour abbrechen würde, um einen Krebs zu therapieren. Während dieser Therapie und damit leider auch kurz vor seinem Tod spielte er noch zwei Alben ein, trat ein letztes Mal in seinem Wohnzimmer der Brüsseler AB auf. Salvatore Adamo überraschte ihn noch mit einem Gastauftritt, das ersehntes Duo mit Mireille Mathieu blieb ihm versagt. Immerhin virtuell singen beide auf Arnos letztem Album OPEX „La Paloma – adieu“.
All das fließt in das heuige Zwei-Bild-Comic, das einen Gastauftritt aus der Comicwelt von Asterix-Schöpfer Albert Uderzo aufwartet: Die schöne Falbala spielt die ambitionierte Violinistin.