• Albert Uderzo und René Goscinny, Zeichner und Autor von Astérix, gegen Greg und Dany (Albert Enzian, im Original Achille Talon).

    Es ist noch nicht lang her, da kannten wir in Deutschland die Gesichter hinter den Comics nicht. In Frankreich und Belgien war das immer schon anders. Die Leute da lieben seit jeher ihre Comics – und deren Zeichner-/Autorengespanne, die sogar schon im Fernsehen auftreten zu einer Zeit, als in Deutschland nur drei Zeichner im Fernsehen bekannt sind: Loriot, Otto Waalkes und Dalli-Dalli-Schnellzeichner “Oskar” alias Hans Bierbrauer (alle drei übrigens Cartoonisten, keine Comiczeichner, es gab ja in Deutschland jenseits von Fix und Foxi und Mosaik bis in die 1980er-Jahre keine wirkliche Comickultur).

    In der Sendung Du tac au tac (Schlag auf Schlag) treffen am 26. Juli 1975 zwei Autor-Zeichnerduos zum Battle zusammen: Albert Uderzo und René Goscinny, Zeichner und Autor von Asterix, treten an gegen Greg und Dany (Albert Enzian, im Original Achille Talon). Das Spiel heißt Cadavre Exquis, ein von den Ur-Surrealisten erfundenes Spiel, wo durch Umknicken und Weitergeben absurde Zeichnungen entstehen.

  • 12:15 Madeleine Peyroux: “Keep me in your heart for a while” zu “Klassiker, zu sagen: ‘Hoffentlich seh’ ich Dich nie wieder’…” Von Madeleine Peyroux und diese Titel ist es nur ein kleiner Schrott zu Warren Zevon und Linda Ronstadt. Zevon tot, Ronstadt von Parkinson gezeichnet. Auf den Deckel ihrer Autobiografie schreibt sie: “Kann dieser Vogel auch nicht mehr singen, zumindest auf den Seiten dieses Buches kann er noch fliegen.” Seufz.

  • 04:01 Malicorne – Concert exceptionnel aux Francofolies de la Rochelle (2010).

    03:12 Gabriel Yacoub: La nature des choses (2008). Die Stimme von Malicorne. Noch einer den der Gedanke an den Tod eindunkelt. Wie Robert Broberg, den einst lustigsten Schweden.

    02:00 Arthur H. und Marcia Higelin: Hommage an Jacques Higelin Seit Jacques im April starb gab es, abgesehen von Catherine Ringers Version von “Pars” nur Müll zu hören, wenn andere Künstler sich seines Repertoires annahmen. Mit Sohn Arthur H. und seiner Tochter Marcia bleibt das Unternehmen Hommage mal in der Familie und das tut gut. Zwar frag ich mich, warum Arthur dermaßen in “Mona Lisa Klaxon” verliebt ist, wenn er das Stück nicht nutzt, um komplett auszurasten wie sein Vater 1981 in Mogador, aber seisdrum seine Miniaturversion, die er am 8. Oktober mit Marcia in der Pariser Salle Pleyel abliefert, macht schon Spaß. Und Marcia ist stimmlich wesentlich interessanter unterwegs, als das Lieblingstöchterchen Izia.

    01:43 Arthur H.: Amour Chien Fou. Das aktuelle Album des ältesten Sprosses der Higelin-Clans ist ein sehr magisches geworden, wohl auch, weil seine Entstehung vorgezogene Trauerarbeit war: Arthurs Vater Jacques stand während der Produktion schon an der Schwelle zum Tod und so heißt es in “Le Passage”: “Sur la route blanche, insouciant tu avances / Ta valise est vide, ton habit de lumière repose sur la chaise / Plus léger que la neige, tu n’emportes qu’un rire / Un cœur qui s’apaise / C’est le passage ” und in “Brigade légère” ruft er die ganze Familie zusammen, um seinem Vater beim Übergang zur Seite zu stehen: “Allez mes sœurs / Allez mon frère / Allez mes filles / Allez mon fils / Allez mon père / Allez ma mère / Allez ma femme / Brigade légère / Brigade légère / Allez mon père / Ta grande voix / Résonne encore / Une dernière fois”.

    00:47 Dominique Mahut, der enigmatische Doktor Mahut, beschreibt die Entstehung des letzten Albums von Jacques Higelin. Jetzt dieses Album noch einmal, einmal mehr wieder hören.

  • Sonny Terry grinste einen entwaffnend an und nannte, was er jahrzehntelang mit Brownie McGhee auf der Bühne und in den Aufnahmestudios machte Whoopin' the Blues. In einem breiten Ledergurt, wie ihn Boxchampions bekommen, trug er nach Art eines Patronengurts Bluesharps in allen Tonarten. Wenn Sonny nicht die Harps zum Röhren brachte, sang er gefühlte anderthalb Töne neben der Melodie aber immer mit entwaffnender Präsenz und Spielfreude. 1986 starb er mit 74 eines natürlichen Todes. Erstaunlich, dass man heute, nur dreißig Jahre später, schreibt, dass jemand “viel zu früh ging”, wenn er mit 74 stirbt. Auch erstaunlich, wenn von den Jazzern und Bluesern überhaupt jemand eines natürlichen Todes stirbt. Die meisten Protagonisten dieser Genres sterben um die fünfzig an Zirrhosen, Alkoholdemenz, Diabetes oder Infarkten.