Ein Nachmittag, der Alte sitzt da, drahtig und wild, wien Schatten aus einer anderen Zeit. Bart weiß, spitz. Kopf kahl, nur paar störrische Borsten. Licht furcht sein Gesicht. Er sitzt barseits, Sonne draußen, Nacht in den Augen hinter skurriler Schutzbrille orange, rot und rosa, buntbizarr, als hätt sie ihre eigne Geschichte. Stipe. Sein Name hier. Nur „Stipe“. Wegen Michael. R.E.M. Nicht dem jungen, dem alten. Er sitzt da wien Prophet, halb weg, halb halloda. Gina, so cool und blutjung, komplett unbeeindruckt, ihm gegenüber. Ihre nonchalante Protzbrille spiegelt sein Gesicht, sie sieht ihn an, durch ihn hindurch. Er schenkt Anekdoten: „Leute bashen mich wegen meines Alters, so: ‚Du hast doch schon mit Jimi Hendrix gefeiert.‘“ Seine Stimme raugeraffelt von Zigaretten und dem Gewicht der Jahrzehnte. Gina so, trocken, fast beiläufig runtergenuschelt: „Und? Haste nicht?“ Er: leises Lachen. „Natürlich nicht. War viel zu beschäftigt, mit Janis Joplin rumzumachen.“ Grinsen allseits denkbar. Geschichten, die in der Stille hängen.