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Cocktailbar. Nacht. Die Sterne ein absurder Witz: zerborstenes Licht in einem Himmel, der längst kapituliert hat. Der Vorhang blutrot, wie immer, weil nichts je anders ist. Ivy, diese Ivy, blond, schwarzbustiert, in ihren roten Turnschuhen, thront, nein, fläzt, halb arrogant, halb gelangweilt, wie jemand, der genau weiß, dass er mehr zu sagen hat, als die Welt je verstehen würde. Das Handy in ihrer Hand, eine Geste der Verachtung für alles, was darin steht, und doch liest sie, spricht sie, urteilt sie: „Social Media hat Self-Care ja echt voll transformiert.“ Ivy weiter: „Sie hat Spiritualität transformiert in Playlists und Yogamatten.“

Cocktailbar. Nacht. Die Sterne ein absurder Witz, zerborstenes Licht in einem Himmel, der längst kapituliert hat. Der Vorhang blutrot, wie immer, weil nichts je anders ist. Ivy, diese Ivy, blond, schwarzbustiert, in ihren roten Turnschuhen, thront, nein, fläzt, halb arrogant, halb gelangweilt, wie jemand, der genau weiß, dass er mehr zu sagen hat, als die Welt je verstehen würde. Das Handy in ihrer Hand, eine Geste der Verachtung für alles, was darin steht, und doch liest sie, spricht sie, urteilt sie: „Social Media hat Self-Care ja echt voll transformiert.“ Das natürlich, denkt man, das sagt sie, und man hört es wie eine Anklage, als wüsste sie längst, dass wir alle verloren sind, wir, die wir uns Playlists und Yogamatten statt Rettung gekauft haben. Im zweiten Panel lehnt sie sich zurück, ein Lächeln, das kein Lächeln ist, eher eine scharfe Linie, die ihr Gesicht durchschneidet. Der Cocktail vor ihr, Minze und Eis, ein Stück Inszenierung, so wie alles in dieser Bar. „Sie hat Spiritualität transformiert in Playlists und Yogamatten.“ Der Vorhang bleibt rot, die Sterne kapitulieren weiter, und Ivy, Ivy bleibt.
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