Lucky Luke
Generell wurde im letzten Jahrhundert alles früher gemacht. Früher geheiratet, früher in den Beruf gegangen. Auch früher gestorben. Morris hatte während seiner Schulzeit autodidaktisch angefangen, Trickfilme zu zeichnen und schon mit zwanzig in einem professionellen Trickfilmstudio gearbeitet. Als Morris Mitte zwanzig war, Anfang der 1950er, erschien Lucky Luke schon in eigenen Alben und Morris half in New York seinem Mentor Harvey Kurtzman, das Magazin MAD aus der Taufe zu heben. Warum war er überhaupt in New York? Eigentlich, wie auch Kollegen wie André Franquin, um Trickfilmzeichner zu werden. Er sollte, wie Kollege André Franquin, als Comiczeichner nach Europa zurückkehren.
Das klingt wie ein Plädoyer für Learning by Doing. Sich vom Leben ausbilden zu lassen, nicht von Hochschulen. Chancen wahrzunehmen, aber auch neugierig und offen zu bleiben, um daran zu wachsen.
Lucky Luke, das Werk des Trickfilmers, der Comiczeichner wurde, war ein Volltreffer in Sachen „Right time right place“: Er ist bis heute in der immer härter umkämpfen Comiclandschaft präsent. Sein aktueller Band Fackeln im Baumwollfeld, erschienen bei Egmont, frz. Un cow-boy dans le coton, erschienen bei Lucky Comics (Dargaud), gehört wie die Vorgänger zu den Comic-Bestsellern. Morris ist längst unter der Erde, sein Cowboy wird weiter von Achdé und Jul gezeichnet und getextet.
Und es gibt Hommagen wie die großartigen Bände von Matthieu Bonhomme.
Ich füge einen kleinen Knicks in drei Bildern hinzu. Merci Maurice De Bevere, merci, Morris.