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Magazin

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19 05, 2023

Die Woche mit Ivy

2023-05-20T09:52:39+02:000 Kommentare

Unter Leuten

Es ist toll, wenn die Barchefin gleichzeitig deine beste Freundin ist. Du kannst die ganze Nacht umsonst trinken und bekommst neue Drinks vor allen anderen – was willst du mehr? Bist du außerdem Zeichner – noch besser: Ich hab mal meine eigenen „Geldscheine“ gezeichnet und zur Belustigung der Thekengäste damit die Getränke bezahlt. Bleistift und Papier statt Karte und Bankautomat. Einmal hab ich sogar meinen eigenen 20-Euro-Schein gezeichnet und die Kellnerin gab mir mit Pokerface das Wechselgeld raus – in echtem Geld. Als Gegenleistung unterhielt ich allerdings auch die Theke allabendlich mit Cartoons und sorgte so mit dafür, dass immer genug getrunken wurde und auch richtiges Geld in die Kasse kam.

Filmriss

Oh, hierzu könnte ich viel schreiben. Wenn ich mich nur erinnerte.

Snoopy

Die PEANUTS waren die ersten Comics, die uns die Eltern ins Kinderzimmer warfen. Charles Schulz war der Erste, der mir zeigte, dass man täglich in jeweils drei bis vier Kästchen und mit immer denselben Figuren in immer denselben Settings immer neue Geschichten erzählen kann. Die Geschichten der Kinder-Gang waren dabei so persönlich, dass Schulz verfügte, niemand dürfe die Reihe nach seinem Tod weiterzeichnen. Was ich traurig finde, denn es fühlt sich an, als seien so alle Peanuts mit ihrem Schöpfer ebenfalls gestorben. Es tröstet etwas, dass ich mit den 17,897 Strips, die Schulz insgesamt ablieferte, noch für eine gute Weile Stoff habe.

3 04, 2023

Lino Ventura

2023-04-03T16:24:15+02:000 Kommentare

27 03, 2023

Der unverbesserliche Herr Uderzo

2023-03-27T19:30:28+02:000 Kommentare

Derzeit auf dem Beistellschränkchen: „Der unverbesserliche Herr Uderzo“ („L’irréductible Uderzo“), eine Sammlung von Interviews, die der Schauspieler, Regisseur und Comickenner Numa Sadoul mit dem Asterix-Schöpfer über die Jahre geführt hat. Numa Sadoul hat den Respekt der frankobelgischen Zeichnerszene, von Marcel Gotlib bis André Franquin hat er allen in teilweise wochenlangen, vertrauensvollen Gesprächen zugehört.

5 03, 2023

Freie Meinungsäußerung

2023-03-28T06:36:15+02:000 Kommentare

Ich nutze meinen Instagram-Kanal, um das zu thematisieren. Um meine ironische Gegenüberstellung von Sittlichkeitsprinzip und Massenvernichtungswaffen verstärkt auszuspielen, möchte ich ein Werbebudget auf meinen Comicstrip setzen. Instagram lehnt ab, „weil darin Politiker*innen erwähnt oder kontroverse gesellschaftliche Themen behandelt werden, die die öffentliche Meinung (…) beeinflussen können.“

Und während mir tadelnd untersagt wird, einen Comicstrip hervorzuheben, der zur Menschlichkeit auffordert, kauft Elon Musk Twitter wie andere eine Schachtel Zigaretten und nutzt dann den Kanal, um seine Meinung kundzutun. Er trägt den Twitter-Administratoren auf, seine Meinung verstärkt in die Timelines der Twitter-Community auszuspielen. Elon Musk darf Rassisten, Aufwieglern und verurteilten Verbrechern ihre Twitterkanäle mit maximaler medialer Aufmerksamkeit wieder öffnen und er darf kurz vor den amerikanischen Midterm-Wahlen offen parteiische Wahlwerbung machen. Er darf die öffentliche Meinung beeinflussen, wie es ihm gefällt, schlicht und einfach, weil ihm der Laden gehört.

Die politische Reaktion hat das freie Internet übernommen. Ich hoffe, das erweist sich als nicht so unumkehrbar, wie der Klimawandel. Auf dem Weg dorthin bin ich den großartigen Idealisten von Steady dankbar, die freie Meinungsbildung zu fördern, indem sie es deren vielfältigen Protagonisten einfacher machen, diese Meinungsbildung anzuregen – ob durch journalistische oder künstlerische Arbeit. Ob Krautreporter und Übermedien oder eben meine kleine tapfere Comic-Bar, die Putin doof und Kant toll findet.

2 12, 2022

Die Woche mit Ivy (49/22)

2023-01-02T15:18:29+02:000 Kommentare

YouTube

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28 11, 2022

Die Woche mit Ivy (48/22)

2023-04-06T13:46:45+02:000 Kommentare

Der sehr lustige Comiczeichner Dan Piraro schreibt auf seiner Website bizarro.com jede Woche zu den Strips der vergangenen Tage auch ein paar Worte. Diese Gedanken landen in seinem Blog. Ich liebe die Idee, auch für IVY’S BAR! Also. Was gab es letzte Woche? Nach längerer Pause wieder neue Strips!

Essen, Trinken und die Unendlichkeit des Universums machen uns zu dick, besoffen und verzweifelt. Trost bringt dieser Strip, der mir morgens beim Zähneputzen einfiel. A.L.F., die einzige lustige Puppe, die kein Muppet ist. Warum haben sie ihn eigentlich zurück nach Melmac verfrachtet? Es muss eine Verschwörung der Katzen sein.

Ich kann mich nie für etwas entscheiden. Das ist lästig, steht man, so veranlagt, doch so letztlich oft mit leeren Händen da, ob sich das nun aufs Essen und Trinken oder eine Weltkarriere als Herrscher des Universums bezieht. Eine spontane, unentschlossene, aber unwiderstehlich charmante Antwort kann die Lösung sein.

Immer mal wieder fällt mir was ein, während ich durch irgendeine Social-Media-Timeline schliddere. In diesem Fall stolperte ich über

Twitter

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Ich bekam keine Antwort und musste alles selber trinken.

Die meisten Menschen, die hinter der Theke arbeiten, sind bewundernswert als pragmatische Akkordarbeiter, die kaum Zeit für pathetische Rückschau haben. Entsprechend ist die romantisch-verklärte Barfrau ein metaphysisches Konstrukt. Wenn sie doch existiert, dann abseits der Partymeilen, wo sie während ihres Lebens unzählige Kisten Weinbrand und noch mehr Lebern verbraucht, bevor sie mit Ende dreißig letal vom Hocker fällt.

Der hier war schon ein Klassiker, bevor er mir beim Zähneputzen einfiel. Vor allem fand ich, dass meine Protagonisten nach einer Woche Comics in später Nacht ein Katerfrühstück verdient hatten. Außerdem finde ich, dass die beiden mit klassischen RayBans einfach sehr cool aussehen.

Das war die Woche in IVY’S BAR. Von Dan Piraro erfahre ich übrigens im Blogeintrag dieser Woche, dass man den Namen des Vaters der “Peanuts”, Charles Schulz, nicht “Schultz” ausspricht, sondern “Schuls”. Wobei seine Freunde ihn nur “Sparky” nannten. Sparky wäre letzte Woche hundert geworden. Herzliche Glückwünsche in den Peanuts-Himmel, wo er wahrscheinlich gerade mit Snoopy herumtollt.

Habt eine schöne Woche!

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30 09, 2022

René Goscinny – Beruf: Humorist

2022-10-15T18:28:25+02:000 Kommentare

René Goscinny – der Erfinder von Asterix und dem kleinen Nick. Für Frankophilen ist hier ein Buch, das perfekt kuratiert ist – dank Goscinny-Tochter Anne und Guy Vidal, dem Freund und Nachfolger Goscinnys beim legendären Comicmagazin Pilote. Dabei ist es opulent bebildert, oft mit der Faksimile-Reproduktion ganzer Comicseiten. Hier allerdings ist das Format ein großer Wermutstropfen: Indem die Ausgabe kleiner ist, als ein DIN-A4-Blatt (etwa halb so groß, wie ein sechzehn-Zoll-Laptop-Monitor), benötigt man auch mit guten Augen eine Lupe, um die Arbeitsbeispiele voll zu würdigen.

Ich frage mich, warum der Dargaud-Verlag bei der Biografie seines Goldesels so geizt, während er dem (von Goscinny und auch von Guy Vidal betexteten) Zeichner Morris, einen doppelt so großen Biografieband widmete. Beim Mitbewerber Dupuis bekam übrigens selbst der Spirou-Chefredakteur Yvan Delporte ein Coffee Table Book spendiert, das außerdem fast doppelt so groß war wie die Morris-Hommage. Ich hab ein wenig den Verdacht, dass hier in letzter Sekunde ein kleineres Format gedruckt wurde, als geplant – denn selbst in Frankreich haben es Comics und damit ihre Autoren, Zeichner und Verlage, immer schwerer, wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten.

Das Buch gibt’s bei Amazon

16 09, 2022

F. K. Waechter

2023-01-02T15:29:32+02:000 Kommentare

Gerade war der 17. Todestag des Cartoonisten und Autoren F.K. Waechter. Auf seinem Banner stand „Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein.“

F.K. Waechter mußte sich nicht mehr geben, wie die Cartoonabteilung von Comedydeutschland die gezeichnete Pointe auf den gezeichneten Witz reduziert. Dazu Waechter im Gespräch mit Roger Willemsen: „Die nach mir erfolgreich waren, hatten viel Ähnlichkeit mit denen, die vor mir komisch waren, und von denen ich mich abgesetzt hatte“.

Den ersten Zeichenauftrag, notiert Autor und Journalist Roger Willemsen, bekam Waechter von einem pubertierenden Klassenkameraden in der Schule. Es war eine Wichsvorlage. Waechter verließ die Schule vor dem Abi und holte seine Ideen fortan meist aus Enttäuschungen und Verletzungen.

Roger Willemsen notiert weiter: „Die Peinlichen, die Errötenden, die mit den klaren Absichten und dem zarten Gewissen bevölkern sein Werk.“

In den bekloppten 1960er-Jahren waren Rausch und Aufklärung Inspiration. Waechter arbeitete für die Zeitschrift „twen“, die das, was Magazine ausmachte, grafisch und inhaltlich revolutionierte. Er war von Anfang an Chefgrafiker von „pardon“, dem in besten Zeiten unerreichten Vorläufer der Satirezeitschrift „Titanic“. Roger Willemsen zitiert Waechter mit den Worten: „Zu jener Zeit standen Komik und Aufklärung in einer Allianz. Jetzt ist nichts weniger komisch als Aufklärung.“

Weiter: Wow! Zeichnerlegende Tomi Ungerer äußerte sich zu Waechter! Man muss wissen: Ungerer war so sehr mit seinem eigenen Werk beschäftigt, dass ihn andere Künstlerkollegen zeitlebens kaum zu interessierten schienen. Zu Waechter allerdings äußerte er sich: „Mit Wort und Linie scharf und sanft, war und bleibt er ein Klassiker des deutschen Humors.“

Nicht wirklich erstaunlich. Waechter und Ungerer arbeiteten mit Kindern und für Kinder. Und gingen hinter ihrem Werk vor dem Publikum in Deckung, in Sicherheit.

Auf die jetzt-Zeit übertragen: Weder Waechter noch Ungerer hätten heute Comedy-Tourneen gemacht, beide hätten im Leben keine Autoren für sich arbeiten lassen. F.K. Waechter: „Ich habe allmählich keine Schwierigkeiten damit, mich als Künstler zu bezeichnen.“

„Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein“ titelte Waechter selbst und auf makabre Weise behielt er, was sein Werk angeht, leider, wie ich finde, Recht: Die meisten von Waechters zeichnerischen Werken sind schon heute, keine zwanzig Jahre nach seinem Tod, nur noch antiquarisch zu kaufen.

Ich sage: Kauft Waechter. Er ist tot. Sein Werk ist lebendiger als das mancher Lebenden.

Sekundärliteratur

www.fkwaechter.de

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14 08, 2022

Rue d’Eupatoria

2022-08-15T02:47:34+02:000 Kommentare

Jedes Mal, wenn wir im Pariser Appartement waren, war der Blick über den Place Maurice Chevalier ein Highlight.

Wir dachten sofort an die Zeichnungen von Sempé, als wir in der Rue d’Eupatoria aus dem Fenster sahen: Filigranes Geäst winterkahler Bäume, von oben strichdünn wirkende Menschen auf ihren täglichen Wegen. Während wir aus dem Fenster schauten, servierte der Jazzsender TSF im Hintergrund Duke Ellington und Django Reinhardt. Mehr Paris ging nicht.

In der Boulangerie gegenüber gab es Rosinenschnecken mit giftgrüner Pistazienfüllung unter einer mehr als großzügigen Portion Zuckerguss.

Ganz hinten in der Rue de Ménilmontant fuhr der Bus Richtung Bahnhof Montparnasse und nach einem Viertelstündchen zu Fuß war man am Friedhof Père Lachaise, wo wir Michel Petrucciani und Frédéric Chopin beim Improvisieren zuhörten während nebenan Pierre Desproges ein giftige Worte über den Weg warf und Alain Bashung ein paar Liedzeilen durchs Gebüsch nuschelte.

Jedes Mal, wenn etwas ganz besonders ist, pflücke ich ein Blümchen zur Erinnerung. Und ich meine nicht die sogenannten besonderen Momente, die normalerweise dokumentiert werden. Die Momente, in denen Fotos entstehen, auf denen sich jeder zu dick oder zu faltig findet, die dokumentiert sind in unzähligen Alben, in denen Kerzen auf Kuchen ausgeblasen, Flaschen entkorkt, Babys gewickelt und Särge versenkt werden. Nein, ich dokumentiere besonders die scheinbar unbesonderen Orte, die, die so oft undokumentiert bleiben. So hab ich im Februar 2010 die Handykamera fünf Minuten aus  dem sechsten Stock der Rue d’Eupatoria 1 auf den Place Maurice Chevalier gehalten.

Und diese fünf Minuten Handyvideo halten tatsächlich ein wenig des Zaubers fest. Gerade weil besonders wenig passiert. Und das wird nie langweilig. Uns jedenfalls.

12 07, 2022

In der Warteschlange poppen

2022-07-12T18:35:00+02:000 Kommentare

Vorsicht, es wird glitschig.

Die dritte Staffel der Superhelden-Persiflage „The Boys“ auf Amazon Prime fängt an mit einem fingernagelkleinen, schwulen Superhelden, der seinem Lover nackt und erigiert in die Harnröhre klettert, um ihn von dort zu stimulieren. Leider muss der Kleine dann niesen, wodurch er wieder auf normale Menschengröße aufpoppt, was den Lover förmlich zerfetzt. All das zeigt Amazon Prime kompromisslos explizit und mit visuellen Effekten auf der Höhe der Zeit.

Fun Fact 1: Bei Twitter-Ads wurde ich schon für weit weniger Explizites als diese Beschreibung gesperrt.

Der Sohn kommt zurück aus dem Berliner Berghain (das ist diese große Disco hinter Getränke Hoffmann) und erwähnt Leute, die schon in der Warteschlange poppen.

Warum erzähl ich das. Weil man mir sagte, meine Comics seien altbacken, nicht auf der Höhe der Zeit. Indes kenne ich Koks, Suff und bekloppte Exzesse, an- und ausgezogen, daheim und unter Leuten. Ich weiß aber auch, dass man sich nach den Exzessen dieselben Fragen stellt, dieselben Ängste hat, wie wenn man sich besäuft, voll bekleidet oder nicht, in der Disco hinter Getränke Hoffmann oder vor dem Sonntags-Tatort. Also: Altbacken, my ass. Jeder Bäcker weiß, dass ein Brot mehr Aroma bekommt, wenn man altes Brot einweicht und in den frischen Teig gibt.

Es gab Momente, in denen ich Ivy bei jeder sich bietenden Gelegenheit ausgezogen gezeichnet habe. Grad tu ich das nicht, denn ich brauch das grad nicht, um zu erzählen, was ich erzählen will.

Fun Fact 2: Nackt ist Ivy im Grunde immer, wenn ich sie zeichne, bevor ich ihr das kleine Schwarze von Coco Chanel übertusche. Vielleicht biete ich bei Steady irgendwann mal einen Nude Patch an für meine Comics. Ivy im Berghain, muhahaaa.

Und die dritte Staffel „The Boys“ fängt nicht nur in sexueller Hinsicht ziemlich geil an. Obwohl ich lieber noch eine Staffel „Ozark“ gehabt hätte und am liebsten mit Julia Garners großartiger Ruth Langmore.

4 07, 2022

Sockenschuss

2022-07-06T00:58:07+02:000 Kommentare

Ich sehe die westliche Welt derzeit als Titanic: Da stehen wir, hilflos angesichts des intellektuellen und kulturellen Rückschritts. Einerseits kann sich jeder ausdrücken, andererseits töten wir den Dialog, die Nuance, die Reflexion. Wir schießen uns auf mehreren Ebenen ins eigene Knie. Aber das ist Teil dieser Titanic-Reise und irgendwann wird die Kugel durch den Fuß gehen, dann durch den Bauch der Titanic und dann kommt das Wasser. Enki Bilal

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